Willkommen bei FreD!
Wir bieten jungen Konsumierenden einen Risikocheck und die Chance zur Veränderung!
Online-Konferenz FreD Next Level am 2.Dezember 2024
Einladung
Wir laden Sie herzlich zu unserer „FreD-Next Level“ Online-Konferenz ein.
Nehmen Sie an Impulsreferaten und Breakoutsession teil!
- Wie geht es jungen Menschen heute und welche Substanzen liegen derzeit im Trend?
- Wie sieht unser Angebot mit FreD Next Level aus, was sagen junge Leute zum FreD-Angebot?
- Wir sollten "Nicht wegschauen - sondern handeln." , daher sollte Frühintervention vor Ort gestaltet werden, wir zeigen auf welche Möglichkeiten es gibt.
- Lernen Sie unser neues FreD-Marketingkonzept, das interaktive fred_online Angebot und unsere Erkenntnisse zur Kooperation mit Schulen kennen.
Wir freuen uns auf Ihre Anmeldung und den Austausch mit Ihnen!
Aufgrund der Projektförderung duch das Bundesministerium für Gesundheit ist die Verantsaltung kostenfrei.
Ihr Projektteam – FreD Next Level
Die Bedeutung des CanG für das FreD-Programm.
Das gestärkte Bewusstsein für Frühintervention sinnvoll nutzen.
Das Gute vorweg, an dem Prinzip „Nicht wegschauen, sondern frühzeitig handeln“ ändert sich nichts. Im Gegenteil, durch den § 7 im CanG wird der Frühintervention vom Gesetzgeber nun eine zentrale Bedeutung beigemessen. Hier wurde im Gesetzgebungsprozess explizit auf unser gut etabliertes und wirksames Frühinterventionsprogramm „Frühintervention bei erstauffälligen Drogenkonsumierenden (FreD)“ hingewiesen. Das Angebot an Frühinterventionsmaßnahmen soll soweit ausgebaut werden, dass allen jungen Menschen unter 18 Jahren, die gegen das verwaltungsrechtliche Umgangsverbot mit Cannabis verstoßen (ohne sich strafbar zu machen), Zugang zu entsprechenden Maßnahmen mit verhältnismäßigem Aufwand erhalten. Eine niedrigschwellige Teilnahme soll ermöglicht werden und zukünftig auch digital.
Auch das Prinzip „Miteinander erfolgreich“ ist und bleibt für das Programm von zentraler Bedeutung: In einer Steuerungsgruppe vor Ort gilt es mit den relevanten Akteuren zu identifizieren, wie der Zugang zu riskant konsumierenden Jugendlichen bestmöglich gelingen kann. Je besser die Vereinbarungen über die Zusammenarbeit und zum FreD-Anbieter sind, desto erfolgreicher kann weiterhin auf eine Auffälligkeit mit legalen und illegalen Suchtmitteln reagiert werden. Im CanG sind hier vor allem die Polizei- und Ordnungsbehörden sowie die örtlichen Träger der öffentlichen Jugendhilfe genannt. Bereits vor dem Inkrafttreten des CanG spielten weitere Kooperationspartner vor Ort eine wichtige Rolle. Dazu zählen alle denkbaren Settings in den Jugendliche immer schon mit riskantem Konsum aufgefallen sind und an FreD-Anbieter vermittelt wurden: Schule, stationäre Jugendhilfe, Ausbildungsbetriebe, Straßenverkehrsbehörden etc. Diese sehr vielfältigen Kooperationen vor Ort gilt es in naher Zukunft sicherlich zu intensivieren. Für zuweisende Institutionen bietet sich mit FreD die große Chance jungen Menschen eine aktive Auseinandersetzung mit dem eigene (riskantem) Konsum zu ermöglichen. Somit wird eine Auffälligkeit sinnvoll pädagogisch genutzt, anstatt diese übermäßig zu sanktionieren. Und durch gute Kooperationen kann es die zuweisenden Institutionen damit entlasten.
In den letzten Jahrzehnten hat sich FreD außerdem stetig weiterentwickelt. Spätestens mit der Ergänzung FreD-ATS (Amphetamin-Typ-Stimulanzien / NPS) wurde aber schon seit längerem auf die sich verändernden (Misch-)Konsummuster junger Menschen reagiert. Die Methoden und Inhalte im FreD-Programm sind dementsprechend angepasst. Es bleibt abzuwarten, ob sich hier eine Verlagerung von Bedarfen in der Inanspruchnahme (z.B. durch verändertes Kontrollverhalten der Polizei) von FreD zeigen wird.
Mit dem vom BMG geförderten Projekt „FreD Next Level“ haben wir parallel zur Entstehung des CanG bereits auf existierende und erwartbare Bedarfe reagiert. Mit blu:prevent führen wir hier die erfolgreiche digitale Suchtprävention mit FreD zusammen. Gemeinsam mit jungen Menschen und ehemaligen FreD-Teilnehmenden wurde das Programm im äußeren Erscheinungsbild aktualisiert und auf mögliche Strategien zur Erhöhung der Freiwilligkeit hinterfragt. Ein nächster Schritt in diesem Projekt wird ein stärkerer Fokus auf den Bereich Schule sein. Ein Meilenstein wird das Angebot „fred_online“ darstellen, welches sich derzeit in der Erprobung befindet und in die blu:app integriert ist. Diese Ergänzung wird die analoge Durchführung von FreD-Kursen bereichern, es wird den FreD-Anbietern aber auch möglich sein das Programm digital bzw. hybrid anzubieten. Dies trägt dem veränderten Kommunikationsverhalten junger Menschen aber auch den Herausforderungen z. B. im ländlichen Raum Rechnung.
Die LWL-Koordinationsstelle Sucht, als Trägerin des FreD-Programms, wird in den nächsten Monaten mit den FreD-Trainer:innen und den FreD-Koordinator:innen in den Ländern bzw. den Landesstellen Sucht in den Austausch gehen, um auszuloten wie daraus resultierenden Herausforderungen bewältigt werden können und welche Chancen sich aus diesem neuen Bewusstsein für den Stellenwert von Frühintervention ergeben werden. Die LWL-KS wird den FreD-Anbietern unterstützende Materialien für die Bewerbung von FreD zur Verfügung stellen. Relevante Stakeholder sollen nach Möglichkeit darüber hinaus gezielt informiert werden. Wir sind uns sicher, das FreD-Programm kann, trotz aller Herausforderungen, das veränderte Bewusstsein für Frühintervention, welches im Kontext des CanG ausgesprochen wurde, positiv nutzen.
Auch zukünftig gilt: Auf eine Auffälligkeit mit legalen oder illegalen Suchtmitteln soll eine gesundheitsbezogene (Kurz-)Intervention folgen. So können Brüche in den Biographien junger Menschen früh vermieden werden und ihnen im Bedarfsfall weiterführende (in- und externe) Hilfen aufgezeigt werden.
8. April 2024