Alexandra: über die Lehrstelle in den FreD-Kurs
"Alexandra" ist 19 Jahre alt und Auszubildende in einer öffentlichen Verwaltung. Wie viele andere auch geht sie am Wochenende feiern. Erst trifft sich die Clique irgendwo zum Vorglühen, dann geht es in einen Club.
Den Sonntag verschläft "Alexandra" meist komplett, aber auch montags ist sie noch nicht wieder ganz fit. Auch während der Woche trifft sie sich gelegentlich mit ihren Freundinnen und Freunden. Abends leert sie manchmal auch einfach so eine Flasche Wein. Kurzum: Nicht immer - um nicht zu sagen: immer öfter - ist "Alexandra" nicht wirklich fit auf der Arbeit. Auch in der Berufsschule ist sie keine Leuchte und schafft die Anforderungen dort meist nur mit Ach und Krach.
Klar, dass das im Kollegenkreis auffällt. Nun gibt es bei ihrem Arbeitgeber eine Kooperation mit dem örtlichen FreD-Träger. Entsprechend sind die Ausbilder geschult, Zugang zu möglicherweise gefährdeten Menschen zu finden.
"Alexandra" wird angesprochen und auf das FreD-Angebot hingewiesen. Erst streitet sie mögliche Risiken ihres Alkoholkonsums rundweg ab. Gleichzeitig ist die direkte Ansprache durch die Ausbilderin / den Ausbilder eine Möglichkeit für sie, sich doch mit etwaigem Unwohlsein mit ihrer Situation zu befassen.
Im Intake-Gespräch mit dem FreD-Kursleiter verfestigt sich dann ihre Überzeugung, dass die Teilnahme an FreD wirklich sinnvoll sein könnte. Entsprechend motiviert geht sie in die vier Abende, in denen sie die Möglichkeit nutzt, ihren Alkoholkonsum zu reflektieren.
Die eigenen Gedanken und das Gespräch mit anderen machen "Alexandra" nicht zur Antialkoholikerin. Aber sie achtet nun mehr darauf, gerade in der Woche kaum noch zu trinken. Die Erfahrung, dass es auch nüchtern schöne Abende in Gesellschaft gibt, ist für sie neu. Am Wochenende setzt sie sich zum Ziel, nicht mehr so viel zu trinken, damit sie nicht mehr den gesamten Sonntag zur Erholung braucht.